Heute Morgen über dem Feld

»Wie ge­fan­gen liegt die Sonne
Hier in mei­nem klei­nen Gar­ten,
Wo zu im­mer neuer Wonne
Tau­send Wun­der auf mich war­ten.

Fühle von der Welt da drau­ßen
Nichts mehr hin­ter sei­ner Türe,
Laß die Stürme all’ ver­brau­sen;
Kei­ner, der ans Herz mir rühre.

Nur den Mond noch und die Sterne
Laß ich in den Gar­ten se­hen,
Und so darf ich in die Ferne
Lau­ter goldne Wege ge­hen.«

Der Stille Gar­ten, Karl Ernst Knodt

Kraniche in unserem Garten

Seit ei­ni­gen Ta­gen sam­meln sich die Kra­ni­che wie­der um in ihre süd­li­chen Win­ter­quar­tiere zu flie­gen. Schon seit Ta­gen hö­ren wir von über­all her ihre trom­pe­ten­ar­tige Rufe. Heute Mor­gen konn­ten wir et­was ganz Be­son­de­res er­le­ben. Di­rekt vor un­se­rem Haus sa­hen wir, wie Hun­derte von ih­nen auf den Fel­dern stan­den. Wir konn­ten aus un­se­rem Gar­ten Kra­ni­che be­ob­ach­ten. Wir wa­ren fas­zi­niert von die­sem ge­ball­ten Glück, wel­ches uns um­gab.

Plötz­lich hör­ten wir noch mehr Rufe über un­se­ren Köp­fen. Da kreis­ten noch wei­tere Kra­ni­che über uns. Wir stan­den ver­steckt un­ter den Ha­sel­nuss­bäu­men, so dass sich die Vö­gel un­be­ob­ach­tet fühl­ten und sich zu ih­ren Art­ge­nos­sen auf dem Feld ge­sell­ten.  So ka­men sie uns ganz nah und wir konn­ten sie ganz in Ruhe be­ob­ach­ten. Am Him­mel konn­ten wir noch mehr Kra­ni­che ent­de­cken und aus der Ferne hör­ten wir das Trom­pe­ten von de­nen, die sich auf den be­nach­bar­ten Fel­dern nie­der­ge­las­sen hat­ten.

Wir ver­such­ten sie zu zäh­len. Es müs­sen un­ge­fähr 1000 Vö­gel ge­we­sen sein, die die­sen Ort aus­ge­sucht hat­ten, um sich fried­lich und un­ge­stört auf ih­ren lan­gen Weg vor­zu­be­rei­ten. Das war für mich ein Zei­chen da­für, dass auch wir hier rich­tig sind.

Überraschungen im Garten

Nach­dem wir ei­nige Wo­chen un­ter­wegs wa­ren, blieb der Gar­ten ir­gend­wie ver­einsamt zu­rück. Ich war schon sehr dar­auf ge­spannt, wel­che Über­ra­schun­gen mich er­war­ten wür­den: ver­trock­nete To­ma­ten, über­reifte Gur­ken, ver­wil­derte Beete. Das erste was ich tat, als wir an­ge­kom­men sind, war ein Rund­gang durch den Gar­ten. Da­bei ent­deckte ich viele schöne Blu­men, die ich im Früh­jahr aus­ge­säht habe. Auf den Be­ten ist das Ge­müse auch präch­tig ge­wach­sen. Un­glaub­lich, dass so­gar die Möh­ren ih­ren Weg ge­fun­den ha­ben, ein Sa­lat­kopf und eine kleine Erbse. Noch glück­li­cher machte mich der erste Blick in das kleine Gar­ten­häus­chen. Denn nun ent­deckte ich jede Menge grü­ner To­ma­ten und gro­ßer Gur­ken. Mein al­ler­ers­tes selbst an­ge­bau­tes Ge­müse. Herr­lich!

 

Schwarzenhöfer Rhabarbertorte

Die Rha­bar­bar­sai­son 2014 ist zwar of­fi­zi­ell be­en­det, trotz­dem schwelge ich in Er­in­ne­rung an die­ses wun­der­bare Ge­müse. End­lich habe ich mich ge­traut, ein paar Dinge aus­zu­pro­bie­ren: Saft, Mar­ma­la­den, Kom­pot, Li­kör und eine köst­li­che Torte. Fol­gen­des Re­zept habe ich in ei­nem al­ten Koch­buch von Erika hier bei uns in Schwar­zen­hof ge­fun­den. Ich kann es nur wärms­tens wei­ter emp­feh­len.

Für den Teig be­nö­tigt man:
150 g Mehl
75 g Stärke
1,5 TL Back­pul­ver
150 g But­ter
150 g Zu­cker
1 Päck­chen Va­nillin­zu­cker
2 Eier
1 Ei­gelb

Für den Be­lag nimmt man:
600 g Rha­bar­ber
3 Ei­weiß
1 Prise Salz
175 g Zu­cker
Zi­tro­nen­saft

Mehl, Stärke und Back­pul­ver sie­ben. Die wei­che Mar­ga­rine, Zu­cker, Va­nillin­zu­cker schau­mig rüh­ren. Eier und Ei­gelb nach und nach mit je 1 Eß­l­öf­fel Mehl­ge­misch dar­un­ter­rüh­ren, bis das Mehl ver­braucht ist. In eine ge­fette Spring­form fül­len. Den ge­schäl­ten Rha­bar­ber in 3 cm lange Stü­cke schnei­den, auf den Teig ver­tei­len und bei 180°C 25 Mi­nu­ten ba­cken. Den Ei­weiß mit Salz steif schla­gen, zu­letzt 175 g Zu­cker gut dar­un­ter­ge­schla­gen und den Zi­tro­nen­saft un­ter­rüh­ren. Den Ku­chen aus der Röhre neh­men, mit dem Ei­schnee be­sprit­zen und noch wei­tere 20 Mi­nu­ten ba­cken.

Gu­ten Ap­pe­tit!!!