Lachende Gesichter
»Was der Sonnenschein für die Blumen ist,
dass sind lachende Gesichter für die Menschen.«
Joseph Addison
»Was der Sonnenschein für die Blumen ist,
dass sind lachende Gesichter für die Menschen.«
Joseph Addison
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche,
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungs-Glück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weisses,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen.
Aus dem hohlen finstern Tor
Dring ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden,
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbes Banden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus Strassen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluss, in Breit‹ und Länge,
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet gross und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.
Johann Wolfgang von Goethe, Osterspaziergang, Faust I
»Im April mit seinen Launen,
kann man über manches staunen;
Regenguß und Sonnenschein,
auch der Schnee gesellt sich drein.«
Oskar Stock
»Die Hoffnung, die das Risiko scheut, ist keine Hoffnung.
Hoffen heißt, an das Abenteuer der Liebe glauben,
Vertrauen zu den Menschen haben,
den Sprung ins Ungewisse tun
und sich ganz Gott überlassen.«
Dom Helder Pessoa Camara
Jeden Morgen, Mittag, Abend höre ich wieder trompetenartige Rufe aus der Ferne und überall auf den Feldern entdecke ich große, graue Vögel. Sie schreiten voller Stolz auf den Äckern und Suchen nach Nahrung. Beim schönen Wetter hört man diese Laute irgendwo ganz oben und dann entdeckt man am Himmel keilförmige Formationen, wie sie der Sonne entgegen segeln.
Der Kranich, er ist wieder da! Er kehrt langsam in den Norden zurück und mit ihm kommt die Hoffnung auf sonnige, warme Tage. Seine Schönheit und seine Gelassenheit fasziniert mich und genauso musste es vor Jahrtausenden gewesen sein. Denn schon damals, bei den Menschen in früheren Zeiten, wurde er als Bote des Lichts und des Frühlings bezeichnet und stand als Symbol für Wachsamkeit und Klugheit. Der Vogel des Glücks!!! Ich wollte ihn unbedingt aus der Nähe betrachten. Doch bei seiner aufmerksamen Art, ist es kaum möglich ihm nahe zu kommen. Trotzdem machten wir uns an einem schönen Tag auf die Suche nach dem friedlichen Vogel.
Ich hatte große Hoffnung. Schließlich kenne ich inzwischen seine Standorte, denn er kehrt jedes Jahr an den gleichen Ort zurück. Wir gingen also den Rufen nach. Ihr Echo hallte durch den ganzen Wald. Je lauter die hellen Rufe wurden, desto vorsichtiger wurden wir. Am Waldrand, zwischen den Feldern stand plötzlich ein Pärchen vor uns. Wir erstarrten. Siehe da! Endlich konnte ich sogar die roten Federn an seinem Schnabel erkennen. Sie bemerkten uns trotz unserer beinahen Bewegungslosigkeit. Mit großen Schritten entfernten sie sich von uns. Dann spannten sie ihre großen Flügel und flogen über unseren Köpfen hinweg. So ein Glück!