Invasion der Megaspinne
»Spinne am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen« sagt Kalle. Klaro! Da schleiche ich mir nichts, dir nichts gemütlich und völlig verschlafen, noch vor der alltäglichen Morgentoilette, in die Küche, um mir einen schönen Kaffee aufzubrühen, als mich plötzlich direkt über meinem Kopf ein achtbeiniges Krabbelmonster mit seinen Riesenglubschern anglotzt. Aaa!!! Ich erstarre und bin kurz davor, einen Urschrei auszustoßen.
Diese fetten Spinnen krabbeln aus allen Ecken heraus und nun versperrt mir dieses mutierte Exemplar den Eingang zur Küche. Die Uhr tickt. Meine Zeit rennt. Ich muss zur Arbeit!!! Wie soll ich jetzt meinem allmorgentlichen Ritual nachgehen, wenn ich noch nicht einmal in die Küche komme? Lasse ich das Monstrum links liegen, hüpfe schnell zum Kaffeemaschinenknopf und schmiere mir mein leckeres Marmaladenbrot? Doch alleine bei dem Gedanken, dass sie über meinem Kopf den täglichen Zeitungsbuchstabensalat mitliest, könnte ich wieder aufschreien. Es gibt nur eine Möglichkeit! Und schon bin ich mit drei Schritten am Küchenschrank, schnappe mir einen durchsichtigen Plastikbecher und nehme meinen ganzen Mut zusammen. Ich werde dieser Riesenspinne den ganzen Spaß verderben. Jetzt kommt mein Durchbruch. Doch plötzlich zucke ich zusammen, sehe den Becher, sehe die Spinne: Becher zu klein, Spinne zu groß. Sollte da was schief gehen, krabbelt sie anschließend auf meiner Hand. Zurück und drei Schritte weiter suche ich schnell nach einem größeren Gefäß. Eine Plastikschale fällt mir in die Hand, breit genug, um nicht mit dem Glubschmonster in Berührung zu kommen. Und wieder bin ich todesmutig, schon ganz nah daran und kurz vor dem Ende, die Spinne einzufangen. Nur noch zwei Zentimeter, doch das Gefäß ist zu niedrig oder ich zu klein. Ein Stuhl könnte helfen. Soll ich es wagen? Nicht, dass sie meinen Schatten merkt und sich von der Stelle rührt. Schnell laufe ich zurück, fast gänzlich im Schrank verschwunden, finde ich im letzten Winkel endlich die perfekte Falle. Ein weißer Rührbecher! Der wird die schwarze Madame nach draußen befördern. Ich schleiche mich an. Jetzt schnappe ich mir dieses Monstrum mit Leichtigkeit. Vorsichtig stülpe ich den Becher über ihren fetten Körper, öffne das Fenster und ohne hinzuschauen schmeiße ich sie geschwind über Bord. Nun ist sie fort. Mission erüllt, Kaffee läuft.