Ein kilometerbreiter Strand

Ich konnte es kaum glau­ben, als wir auf der In­sel Rømø an­ge­kom­men sind. Weit und breit wa­ren nur Strand, Meer und Dü­nen zu se­hen. Glück­li­cher konnte ich nicht sein. Ich, das Ost­see­kind, die vom Meer ge­küsst wurde, stand nun wie­der hier und at­mete die fri­sche Brise in mich ein. Das Wet­ter war herr­lich. Die Sonne wärmte un­sere Ge­sich­ter und der Him­mel strahlte wie­der in sei­nem schöns­ten Blau. Wun­der­voll, dass wir an die­sem Ort mit un­se­rem Auto ste­hen blei­ben durf­ten. Wir ver­brach­ten den ers­ten Tag auf dem Strand von Rømø.

Ein goldener Oktobertag in Danzig

Herz­lich be­dankte sich die alte Frau bei mir, die ein­ge­mum­melt in der Kälte saß. Ihr hel­les, fal­ti­ges Ge­sicht war von dem ei­si­gen Wind ro­sig ge­färbt. Ich schenkte ihr ei­nige Zlo­tys, denn ihr An­blick machte mich trau­rig. Zwi­schen den Rei­chen die­ser Welt, die ohne Ach­tung und Blick an ihr vor­bei­lau­fen, ver­kaufte sie ihre selbst­ge­bun­de­nen Blüm­chen. Sie er­zählte mir von ih­rer Katze, der sie von die­sen paar Geld­stü­cken Fut­ter kau­fen würde. Sie er­zählte mir von ih­rer nied­ri­gen Rente, die der Grund da­für wäre, dass sie hier Tag für Tag auf ih­rem Ho­cker sit­zen muss. Sie er­zählte mir da­von, wie sie am heu­ti­gen Mor­gen Kohle zum Hei­zen aus dem Kel­ler holte und wie sehr sie mich um mein Le­ben be­nei­dete. Wenn sie könnte, hätte sie schon längst die­ses gol­dene Dan­zig ver­las­sen. Ihre freund­li­che, lie­bens­werte Art und ihre Dank­bar­keit strahl­ten aus ih­ren Au­gen. Diese schöne, alte Frau lä­chelte mich noch ein Mal lie­be­voll an, be­vor wir uns ver­ab­schie­de­ten. Ich musste an meine Omi den­ken. Wir schlen­der­ten wei­ter, vor­bei an den prunk­vol­len Häu­sern mit ih­ren tau­send­jäh­ri­gen Mau­ern, durch­quer­ten herr­li­che Tore, schau­ten neu­gie­rig hin­ter die Fas­sa­den. Dort ver­steckte sich die Ar­mut, der Dreck und der Ge­stank der al­ten Dan­zi­ger Gas­sen. In bau­fäl­li­gen Häu­sern mit feh­len­den Trep­pen und ka­put­ten Fens­tern woh­nen die stol­zen Dan­zi­ger, die einst um ihre Stadt ge­kämpft hat­ten. Nun sit­zen sie mit ih­ren bun­ten Sträus­sen an den Reich­tü­mern der Stadt und bit­ten be­schämt um Hilfe. Die gol­dene Sonne der letz­ten Ok­to­ber­tage glänzte über den Dä­chern und legte ih­ren Schat­ten in die Hin­ter­höfe. Die Welt hat sie ver­ges­sen.

Was nehme ich mir vor?

Das neue Jahr steht uns be­vor!
Von al­ten Las­ten soll man sich be­freien,
nur so kann das Neue gut ge­dei­hen.
Die­ses Ab­sur­dum hängt von ei­nem star­ken Wil­len ab
und nicht nur vom gro­ßen Pap­per­la­pap!

Das Jahr soll frisch und freu­dig be­gin­nen,
ganz egal ob draus­sen oder drin­nen.
Vom Her­zen wün­sche ich uns al­len,
Ge­sund­heit, viel Freude und Son­nen­strah­len.
Das Tanz­bein soll noch mehr Schwung be­kom­men
und je­der, der mit­macht, ist herz­lich will­kom­men!

Das Le­ben wol­len wir in vol­len Zü­gen ge­nie­ßen,
un­be­kannte Küs­ten mit dem Boot er­schlie­ßen.
Und wenn du weißt was diese Zei­len be­deu­ten,
dann sag es all dei­nen lie­ben Leu­ten.
Dann nimm den Glücks­stein in die Hand,
wir se­hen uns 2015 am Ost­see­strand!