Goldig verabschiedete sich der Oktober. Während wir noch im Garten hochkonzentriert arbeiteten, berührte er uns mit seinen warmen Sonnenstrahlen, als ob er sagen wollte: »Schau, wie schön ich bin«. Wir merkten diesen kleinen Wink und unterbrachen unsere Gartenarbeit. Die Harke stellten wir an die Seite und tauschten sie gegen den Fotoapparat. Wir wollten die schönen Farben und Formen des Herbstes festhalten. Das schöne Licht und die vielen Farbtupfer am Himmel verzauberten uns. Die Wolken bildeten unglaubliche kosmische Formen. Der wundervolle Übergang vom Tag in die Nacht erstrahlte in unzähligen Farben: von gelb und orange bis zu rosa, lila und dunkelblau. Sogar die verwelkten Pflanzen nahmen eine ganz besondere Gestalt an. Alles um uns herum schien so klar und zum Greifen nah.
Wir standen vor den drei Eichen, deren mächtge Kronen in diesem Licht einen mystischen Zauber verbreiteten. Plötzlich flog völlig geräuschlos eine Eule aus einer Baumkrone und begann ihre Suche nach leckerer Beute. Fasziniert von dieser Begegnung blieben wir eine Weile still stehen und hörten ihre Rufe bevor sie ganz in der Dämmerung verschwand. Die Nacht brach an und über unseren Köpfen fingen die Sterne an zu funkeln. Der Mond knippste sein Licht an und leuchtet ihnen den Weg. Uns wurde es kalt und der Wind wehte uns nach Hause.