Mein Wunschbrunnen unter den Linden

Schau, dort im Gar­ten un­ter den Lin­den steht ein al­ter Brun­nen. Im Herbst, als schon alle Blät­ter von den Bäu­men ab­fie­len, be­deck­ten sie den Brun­nen fast voll­stän­dig. Ich fegte das Laub zu­sam­men und so wurde die­ser wie­der frei da­von. Plötz­lich hörte ich ein Ge­räusch. Es knirschte. Ein al­ter Stein rollte run­ter. Ich hob ihn auf. Doch ir­gend­wie wollte die­ser nicht wie­der an sei­nen al­ten Platz zu­rück. Die klei­nen Kris­talle auf sei­ner Ober­flä­che glänz­ten in der Herbst­sonne. Viel­leicht wollte mir die­ser et­was mit­tei­len, dachte ich mir. Ich öff­nete die Holz­klappe des Brun­nens. Der Ei­mer quietschte. Die Tiefe der Öff­nung reichte bis zum Grund­was­ser. Denk Dir ei­nen Wunsch aus und schick ihn in den Brun­nen, sprach es in mir. Wollte mir die­ser Stein ge­nau das mit­tei­len? Ist das ein Wunsch­brun­nen, der hier im Gar­ten steht oder kann man hier von der Quelle der ewi­gen Ju­gend trin­ken? Ich schaute wei­ter in die Tiefe und dachte über meine Wün­sche nach.

Ich emp­fand Dank­bar­keit, denn meine Wün­sche er­fül­len sich: die Sonne strahlt in mei­nen Gar­ten, die Liebe schaut mich glück­lich an und ich bin von Ruhe um­ge­ben. Al­lein der Glaube daran lässt meine Wün­sche Wirk­lich­keit wer­den. So­gar die Jahr­tau­sende al­ten Brun­nen­bräu­che las­sen uns an die Er­fül­lung der Wün­sche glau­ben. Ich schaute nach oben und ent­deckte die bei­den Lin­den. Bei den Sla­wen gal­ten Lin­den als hei­lige Bäume und die Tanz­linde war frü­her der Mit­tel­punkt dörf­li­cher Tanz­feste und Bräu­che. Viel­leicht tra­fen sich hier un­ter mei­nen Lin­den auch mal Men­schen, denn schließ­lich war diese Ge­gend vor ca. 700 Jah­ren von Sla­wen be­wohnt. Ge­nial, ein Wunsch­brun­nen und Tanz­lin­den hier di­rekt in un­se­rem Gar­ten! Und dann fiel mir ein Wunsch ein: Tan­zen in der Sonne!

2 Kommentare zu “Mein Wunschbrunnen unter den Linden”

  1. Ich habe un­ter der Tanz­linde tan­zende El­fen und Zwerge ent­deckt, wer weiß, wer weiß…Frag mal den Teddy und die Katze, mor­gen bei Voll­mond er­zäh­len deine vier­bei­ni­gen Freunde Ge­schich­ten von Wald­männ­chen und Zau­ber­brun­nen, Mär­chen wer weiß, wer weiß.….…

    Reineslicht says:
  2. Ich werde mir Mühe ge­ben, den Tie­ren zu lau­schen. Sie er­zäh­len mir be­stimmt wei­tere Ge­schich­ten. Auf je­den Fall sind sie heute ganz be­son­ders lie­bes­be­dürf­tig. Viel­leicht liegt es an dem Voll­mond, viel­leicht an den Frühlingsgefühlen…wer weiß!

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